Schier endlos erscheinende Eukalyptus-Wälder, ein herrlicher blauer Schimmer, der die atemberaubend schöne Landschaft überzieht, ein überwältigendes Sandsteinplateau mit seinen beeindruckenden Felsformationen – das sind die Blue Mountains in Australien. Die einzigartige, natürliche Schönheit der Region mit ihren beeindruckenden Schluchten, den rauschenden Wasserfällen und die atemberaubenden Aussichtspunkte ziehen jährlich unzählige Besucher in ihren Bann. Kein Wunder also, dass das wundervolle Naturschutzgebiet schon im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt wurde.
Die Ausläufer des wundervollen Nationalparks an der Ostküste des Landes in New South Wales erstrecken sich etwa 50 Kilometer bis 100 Kilometer westlich von Sydney. Der Nationalpark ist einer der am häufigsten besuchten Naturschutzgebiete und mit einer der größten Sehenswürdigkeiten des Landes.
Warum heißen die Blue Mountains eigentlich Blue Mountains?
Tatsächlich liegt am Tage stets ein zauberhafter Schimmer über der Region und das, obwohl weder die Felsen selbst noch die Vegetation blau ist. Bei der Gebirgsformation handelt es sich um ein uraltes, heute noch sichtbares Sandsteinplateau, welches ein Teil der Great Dividing Range ist. Die Great Dividing Range ist der größte Gebirgszug des Landes und teilt, wie der Name Great Dividing Range es schon vermuten lässt, die Ostküste vom Inland ab.

Durch die Öle der zahlreichen Eukalyptusbäume liegt am Tage stets ein zauberhafter Schimmer über der Region
Grund für die spektakuläre blaue Farbe sind die Eukalyptusbäume. Über die Blätter der unendlich vielen Bäume verdunstet das in ihnen enthaltene ätherische Öl. Das Öl steigt auf und bildet einen feinen Nebel, der sich dann über die gesamte Region legt. Zusammen mit der Rayleigh-Streuung sorgt der Eukalyptusnebel für den eindrucksvollen Blauton.
Blue Mountains: Beeindruckende Wildnis vor den Toren von Sydney
Wer die Blue Mountains entdecken möchte, sollte nicht nur die Jahreszeit und das Wetter berücksichtigen, sondern auch einige Tipps zur Anreise von Sydney aus beachten.
Das Wetter in Sydney und im Nationalpark wird von ausgeprägten Jahreszeiten bestimmt. Im Nationalpark herrscht subtropisches Klima. Allerdings ist das Klima durch die Lage am Pazifischen Ozean durchaus gemäßigt. Regen fällt in dieser Zeit ebenfalls nur selten.
Die höchsten Temperaturen gibt es im Januar und Februar in Sydney. Die durchschnittliche Temperatur liegt hier zwischen 26 Grad und 28 Grad im Schatten, nachts fällt das Thermometer auf höchstens 20 Grad. Im Juli hat der Winter Sydney und die „blauen Berge“ fest im Griff. Tagsüber sind dennoch Temperaturen von 13 Grad möglich. Die beste Reisezeit ist von Januar bis Mai und November bis Dezember, dann herrscht in der Region ein optimales Klima.
Natürlich gibt es zahlreiche Touren zu den Blue Mountains, die man buchen kann. Wer flexibel bleiben möchte, kann für unter 15 Dollar per Zug von Sydney zu den Blue Mountains reisen und sollte auch die Tour vor Ort auf jeden Fall selbst planen. Denn: Die Blue Mountains sind kostenlos! Soll heißen: In der Regel lohnt es sich nicht, ein Ticket für eine Tour in den Blue Mountains zu buchen, die schnell mal 50 bis 600 Dollar kosten kann. Die sogenanntes Opal Card, mit der man die öffentlichen Busse problemlos nutzen kann und zudem noch sehr viel Geld spart, reicht absolut aus.

Der Ausblick vom Echo Point Lookout: Ein Muss für die Blue Mountains. Leider auch meist ziemlich überlaufen.
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten ist der sogenannte „Echo Point“. Eigentlicht ein gigantischen Parkplatz, der besonders am Wochenende von Touristen komplett überlaufen ist . Am besten sollte man übrigens am Anfang oder am Ende einen Stop am Echo Point anlegen. Von hier hat man einen unglaublichen Blick auf die Blue Mountains und sieht sofort, welche Dimensionen das Gebirge eigentlich hat.
Mitten in den Blue Mountains befindet sich zudem noch die Scenic World Blue Mountains, eine Art „Freizeitpark für die Familie“. Man sollte sich davon allerdings nicht täuschen lassen: Irgendwie haben es die Betreiber geschafft die Scenic World als Haupteingang zu den Blue Mountains zu etablieren, was Sie jedoch überhaupt nicht sind. Als Besucher muss man wirklich aufpassen, dass man kein sinnloses Ticket für die Scenic World kauft, wenn man eigentlich nur in die Berge will.
Roadtrip zu den Blue Mountains über den Grand Circular Tourist Drive
Die spektakuläre Landschaft lässt sich nicht nur zu Fuß erkunden. Es gibt entlang der Highways auch etliche sehenswerte Roadtrip-Strecken. Eine davon ist der Grand Circular Tourist Drive. Die Strecke umfasst etwa 260 Kilometer und ist mit eine der am häufigsten unternommenen Landschaftsfahrten. Sie führt entlang des Great Western Highway und der Bells Line of Roads.

Die spektakuläre Landschaft der Blue Mountains lässt sich auch per Auto oder Camper erkunden
Von Sydney aus führt der Great Western Highway nach Penrith. Hier beginnt der Blue Mountain Park. Die schönsten Sehenswürdigkeiten des Parks liegen ebenfalls entlang der Strecke, und zwar in der direkten Umgebung der Ortschaften Glenbrook, Wentworth Falls, Leura, Katoomba und Blackheath.
Die Bells Line of Roads verläuft fast parallel zum Great Western Highway, ist aber die entschieden ruhigere Strecke.
Verpflegung und Übernachten in den Blue Mountains
In dem schönen Naturschutzgebiet gibt es eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Angefangen von wirklich noblen Resorts bis hin zu günstigen und einfachen Buschcampingplätzen inmitten der spektakulären Natur. Die größte Auswahl findet man in den Ortschaften Katoomba, Blackheath und Leura.
Bei den Campingplätzen sind folgende empfehlenswert: Acacia Flat und Eureka, beide kostenpflichtig, ein Platz auf dem Acacia Flat Campingplatz muss im Voraus gebucht werden. Die beiden befinden sich in der Nähe von Glenbrook. In der Nähe von Woodford liegen Murphys Glen und der Campingplatz Ingar. Perrys Lookdown bei Blackheath bietet herrliche Wanderwege und eine wundervolle Aussicht.
Ein kleines Problem haben viele Touristen eher mit der Verpflegung und Toiletten, welches es fast nirgendwo gibt. An den Katoomba Falls gibt es zwar einen Kiosk, dieser scheint aber bereits seit langem geschlossen zu sein. Daher ist es zu empfehlen, genug zu trinken und zu essen mitzunehmen. Am Echo Point kann man problemlos die Toiletten nutzen. Ansonsten bleibt nur die „Natur“, wenn auch nicht ganz legal. Es gibt aber auch preiswerte Ferienwohnungen und Ferienhäuser in ganz Australien.
Beliebte Sport-Aktivitäten in den Blue Mountains
An sportlichen Aktivitäten, egal ob bei einer der vielen organisierten Touren oder auf eigene Faust, hat das überwältigende Naturschutzgebiet einiges zu bieten. Es gibt zum Beispiel einige interessante Mountainbikestrecken. Ein Großteil davon geht vom Great Western Highway ab. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, von leicht bis anspruchsvoll, sind vorhanden. Eine leichte und recht kurze Strecke ist die 10 Kilometer lange Blackheath Tour, eine anspruchsvollere der 40 Kilometer lange Mount Hay Trail.

Die Blue Mountains zählen zu den Naturschönheiten Australiens. Wandern und Bushwalking sind einige der beliebtesten Aktivitäten rund um dieses faszinierende Gebirge.
Neben Klettern, Schwimmen, Angeln und Bootfahren ist Kanu und Kajakfahren eine beliebte Aktivität.
Am beliebtesten sind allerdings die herrlichen Wanderwege. Insgesamt 140 Kilometer lange Wanderwege führen durch die einheimische Fauna, vorbei an Wasserfällen, Flüssen und unterirdischen Höhlen. Auch hier gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade, von einem gemütlichen Wander-Spaziergang bis hin zu mehrtägigen, anspruchsvollen Übernachtungstouren ist alles dabei.
Die interessantesten Sehenswürdigkeiten rund um die Blue Mountains
An Sehenswürdigkeiten hat die Region um den Nationalpark einiges zu bieten. Ob es sich um einen der vielen Aussichtspunkte handelt, die einen spektakulären Blick über die einzigartige Natur des Nationalparks bietet, eine Seilbahn mit Glasboden, die nervenstarke Besucher über eine tiefe Schlucht bringt, den steilsten Passagierzug der Welt, der mit den Besuchern in die Welt eines uralten Regenwaldes eintaucht, oder die Bergdörfer entlang des Weges, die Galerien mit Kunsthandwerk bieten, langweilig wird es im Nationalpark keinesfalls.
Es gibt aber auch hier Sehenswürdigkeiten, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte, denn sie gehören zu den Blue Mountains dazu.
> Die „Three Sisters“ – das bekanntesten Wahrzeichen der Blue Mountains
Die „Three Sisters“ ist eine Felsformation, die nahe der Stadt Katoomba liegt. Die drei wunderschönen Felsen thronen über dem Jamison Valley auf und sind eines der Wahrzeichen des Nationalparks.

Die „drei Schwestern“ warten noch immer geduldig als Felsen auf die Rückkehr ihres Vaters.
Zu den „Three Sisters“ gehört auch eine Legende. Die Traumzeitlegende der Aborigines besagt, dass an diesem Ort die Schwestern Meehni, Wimlah, und Gunnedoo mit ihrem Vater, einem Zauberer, lebten. In der Nähe hauste auch ein Bunyip, ein sagenhaftes Tier, vor dem sich die Schwestern fürchteten.
Eines Tages erschreckte sich eine der Schwestern vor einem Tier und warf einen Stein nach ihm. Dabei weckte sie den Bunyip, der sehr verärgert war und wütend auf die Schwestern losfuhr. Doch da schaltete sich der Vater ein und verwandelte die Schwestern, um sie zu schützen, in drei Felstürme. Der Bunyip griff nun den Vater an, der sich schnell in einen Vogel verwandelte und davon flog. Doch dabei verlor er seinen Zauberknochen, den er bis zum heutigen Tage sucht. Die drei Schwestern aber warten geduldig als Felsen und hoffen darauf, dass ihr Vater den Zauberknochen findet und sie erlöst.
> Katoomba in den Blue Mountains – das touristische und kulturelle Zentrum der Blue Mountains
Katoomba ist eine herrliche Kleinstadt mit knapp 8.000 Einwohnern. Trotz des starken Besucherandrangs geht es in der schönen Stadt recht entspannt und fröhlich zu. Dafür sorgen unter anderem auch die vielen, sehr guten Straßenkünstler, die vielen lauschigen Cafés, Restaurant und die sehenswerten Kunstgalerien der Stadt.
Zwei schöne Sehenswürdigkeiten neben den imposanten „Three Sisters“ ist das im Jahr 1882 erbaute Great Western Hotel und der Katoomba Heritage & Art Walk, einer markierten Wegstrecke, die an verschiedenen Architekturstilen und Kunstobjekten, wie den herrlichen Wandbildern der Stadt, vorbei führt.
> Wentworth Falls – Spektakuläre Wasserfälle und etliche grandiose Aussichtspunkte
Einer der beliebtesten Orte im Nationalpark ist Wentworth Falls, eine Kleinstadt mit knapp 6.000 Einwohnern. Sie ist eine der schönsten Städte der Region und bietet die spektakulärsten Buschwanderungen und Aussichten. Nördlich der Stadt trifft der Besucher auf den Wentworth Falls See, der in wunderschöner Landschaft zum Picknicken oder Baden einlädt.
Südlich der Stadt führen einige Wanderwege, wie der 2,5 Kilometer lange Charles Darwins Walk, der direkt zu den 300 Meter hohen, atemberaubend schönen Wentworth Falls führt, direkt in das Valley of the Waters. Spektakuläre Wasserfälle und etliche grandiose Aussichtspunkte warten hier darauf, von den Besuchern erkundet zu werden.

Der kurze, aber steile Spaziergang vom Picknickplatz Wentworth Falls ist die Mühe definitiv wert.
Einer der schönsten und bei Wanderern beliebte ist der gleichnamige Wasserfall „Wentworth Falls“. Dieser befindet sich in der Nähe der Stadt Wentworth Falls und ist ein 187 Meter hoher, dreistufiger Wasserfall, der vom Jamison Creek gespeist wird. Die Wasserfälle sind über den National Pass Walking Trail und den Overcliff/Undercliff Walk erreichbar.
> Jamison Valley – einmaliger Urwald aus Eukalyptusbäumen
Als Teil des Cox River Canyons ist das Jamison Tal die Heimat der schönen „Three Sisters“ im Blue Mountain Nationalpark. Es liegt einige Kilometer südlich von Katoomba, dem Hauptort der Region.
12 Kilometer in Nord-Süd Richtung und 10 Kilometer in West-Ost Richtung erstreckt sich das Tal. Das Jamison Tal ist fast zur Gänze von Eukalyptuswäldern bedeckt, nur an einigen wenigen Stellen, insbesondere an Wasserstellen, findet man auch kleinere Bereiche gemäßigtem Regenwald.
Benannt wurde das schöne Tal, welches ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Outdoortouristen darstellt, nach Sir John Jamison, einem Arzt und bekannten Landbesitzer.
> Felsmalereien der Aborigines – Red Hands Cave

Die Farben der Malereien und der übereinander geschichteten Handabdrücke leuchten immer noch in lebendigem rot, weiß und gelb.
Die Red Hands Cave im Glenbrook Gebiet des Nationalparks ist das beste Beispiel für die Felsenkunst, beziehungsweise Felsmalereien der Aborigines, der Ureinwohner Australiens. Vermutlich vor 500 bis 1600 Jahren gemalt leuchten die Farben der Malereien und der übereinander geschichteten Handabdrücke immer noch in lebendigem rot, weiß und gelb. Vor diesen Kunstwerken zu stehen, versetzt den Besucher um hunderte von Jahren in die Vergangenheit. Die Künstler nutzen ein zerkautes Gemisch aus Ocker und Wasser und eine auf dem Stein ruhende Hand als Schablone.
Zu erreichen ist die Höhle über den gleichnamigen, 8 Kilometer langen Rundwanderweg.
> Angeln, Zelten und Wandern bei Lake Lyell und Lake Wallace
An der Rydal Road, circa 15 Kilometer südwestlich von Lithgow an der Great Western Highway gelegen, liegt Lake Lyell. Der See, in herrlicher Natur gelegen, verfügt über einen Campingplatz und einen Picknickplatz. Er eignet sich hervorragend für Forellen angeln und für Wassersportaktivitäten.
Lake Wallace finden man bei Wallerawang, ebenfalls entlang der Great Western Highway. Wassersportaktivitäten wie Segeln sind hier sehr beliegt, ebenso wie Angeln.
Insidertipp: Übernachten in der Bilpin Spring Lodge
Wer mehrere Tage in den Blue Mountains bleiben möchte und einen idealen Ausgangspunkt sucht, um den Nationalpark und die nähere Umgebung zu erkunden, der sollte in der Bilpin Spring Lodge übernachten. Etwa 90 Minuten Fahrzeit von Sydney entfernt, liegt diese inmitten von Apfelplantagen und Gummibäumen und ist ein perfektes Blue Mountains-Urlaubserlebnis für Familien, Freunde und Paare.
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