Sydney, Brisbane, Gold Coast – die Ostküste Australiens ist weltbekannt und wird Jahr für Jahr von unzähligen Touristen heimgesucht. Doch genau auf der anderen Seite des Kontinents, im australischen Westen, befindet sich eine Region, die dem bekannten Osten in nichts nachsteht. Western Australia ist ein riesiger Bundesstaat, der fast ein Drittel der gesamten Landfläche einnimmt und insbesondere durch seine Naturschönheiten zu überzeugen weiß. Im Landesinneren hauptsächlich durch Wüsten geprägt, ist die Küstenregion eine Schatzkiste der Natur und noch immer ein Geheimtipp.
Damit die ganze Schönheit der Westküste erfasst werden kann, eignet sich ein Roadtrip auf der sogenannten Coral Coast Route. Idealerweise geht diese Reise von Perth bis in das fast 3.500 Kilometer entfernte Broome. Auf dem Weg entlang der Küste können Touristen die ganze Vielfalt dieses atemberaubenden Kontinents erleben.
Western Australia: Ein unvergesslicher Trip entlang der Coral Coast Route
Westaustralien ist schier endlos und daher herrschen zur gleichen Jahreszeit unterschiedliche klimatische Bedingungen im gesamten Bundesstaat. Für den Süden der Westküste, rund um Perth, ist der Sommer die beste Reisezeit. Außerhalb dieser Jahreszeit kann es bereits sehr kalt werden, was insbesondere auf die Nächte zutrifft. In diesem Fall sind zusätzliche Schlafsäcke eine absolute Empfehlung.

Auf der Coral Coast Route können Touristen die ganze Vielfalt dieses atemberaubenden Kontinents erleben.
Der Norden der Westküste ist klimatisch deutlich milder. Im australischen Sommer kann es hier jedoch bereits unerträglich heiß werden, weshalb eine Abstimmung der Reisezeit mit der Reiseroute sinnvoll ist. Wenn es um das richtige Gepäck geht, ist eine Unterteilung in Nord und Süd nur für wenige Gepäckstücke, wie den erwähnten Schlafsack, notwendig.
Grundlegend sollte das Gepäck aus den klassischen Utensilien eines Backpackers bestehen. Zusätzlich gehört in Western Australia ein Fliegenschutznetz, ein Sonnenschutz gegen Hitze, ein Halstuch gegen Staub, ein Autoreparaturkit sowie Notfallbenzin zur Ausrüstung. Und natürlich darf letztendlich der Australische Dollar in keiner Geldbörse fehlen, wobei die Kreditkarte fast überall weiterhelfen wird.
Australiens spektakuläres Outback: Berühmt & berüchtigt
Ein Trip in Australien unterscheidet sich von anderen Roadtrips vor allem durch die Weite der Landschaft und die unbewohnten Regionen im Outback. Damit unerfahrene Touristen hier nicht in unerwünschte Situationen rutschen, sind einige Besonderheiten zu beachten. Die Straßen in Australien können endlos erscheinen und für Stunden kreuzt keine Menschenseele den eigenen Weg. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Auto immer ausreichend betankt zu haben und zudem einen Kanister mit Benzin für Notfälle dabei zu haben.

Eine Fahrt ins Outback bedarf einer gründlichen Vorbereitung. Immerhin ist es nicht selten, dass man hier im Umkreis von mehreren hundert Kilometern auf keine Menschenseele stößt.
Auch Strom ist selten, wodurch eine oder mehrere Powerbanks die elektronischen Geräte füttern sollten. In entlegenen Gegenden ist nicht einmal Radioempfang zu bekommen, weshalb mitgebrachte Musik gegen Langeweile hilft. Ungeliebt sind die zahlreichen Fliegen und Mücken im Outback, wogegen jedoch ein Kopfnetz schützt. Da auch Shops und Tankstellen von den kargen Gegenden profitieren wollen, sind Artikel für Backpacker und Touristen besonders teuer. Diese Artikel sollten daher bereits in größeren Städten besorgt werden.
Westaustralien: Die ganze Vielfalt des atemberaubenden Kontinents erleben
Die Coral Coast Route im australischen Westen bietet einen unvergesslichen Trip auf 3.500 Kilometern Länge. Den Touristen eröffnen sich hier die unterschiedlichsten Naturschönheiten. Hierzu zählen bizarre Kalksteinsäulen im Nambung-Nationalpark, ein unbeschreibliches Fotomotiv am Nature Window, Wasserfontänen bei Carnarvon, Delfine in freier Wildbahn sowie endlose Strände und Canyons im Karijni Nationalpark.
Der Trip bietet die einmalige Möglichkeit, mit dem australischen Kontinent zu verschmelzen. Auf Wunsch sogar mit einem gefährlichen Abstecher ins Outback inklusive. Doch bevor die Reise beginnt, steht ein Besuch der weltbekannten Metropole Perth im Reiseplan. Preiswerte Ferienwohnungen & Ferienhäuser lassen sich auch hier in Australien finden.
> Perth – entspannter Großstadtdschungel

Vom ausgedehnten, am Ufer gelegenen Kings Park & Botanic Garden auf dem Mount Eliza bietet sich ein Panoramablick weit über die Stadt.
Der Ausgangspunkt für die meisten Roadtrips entlang der Coral Coast Route wird Perth sein. Die Stadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern ist Hauptstadt des Bundesstaates und zugleich die einzige größere Stadt im gesamten Westen des Kontinents. Hier sollte vor der langen Reise ein Besuch im Kings Park gemacht werden, der auf einer Anhöhe vor der Stadt liegt und so einen tollen Ausblick auf die Silhouette der Metropole bietet.
Ein Kunstwerk ist Perth dank seiner zahlreichen Streetartgemälde. Zahlreiche riesige Kunstwerke zieren die Häuserwände der Stadt. Wer vor der Reise in die Natur noch etwas städtisches Flair benötigt, kehrt in einer der belebten kleinen Bars im Viertel Northbridge ein.
> Pinnacles Desert – die eindrucksvollen Kalksteinsäulen muss man gesehen haben
Der erste Stopp auf dem Roadtrip entlang der Coral Coast Route ist Pinnacles Desert. Diese Wüste im Nambung-Nationalpark ist etwa 250 Kilometer nördlich von Perth gelegen. Hier lassen sich die uralten Pinnacles betrachten. Es handelt sich dabei um Kalksteinsäulen unterschiedlicher Größen und Formen, die seit 20.000 Jahren durch Winde und Regen abgetragen werden.
Die Pinnacles Desert lässt sich am besten über einen Rundweg für Autos erkunden, der etwa 5 Kilometer lang ist. Außerdem bietet eine weiträumige Aussichtsplattform einen perfekten Überblick über die unzähligen skurrilen Gebilde. Für die besten Fotoaufnahmen sind übrigens die Abendstunden empfehlenswert, da dann das Farbenspektrum über der Wüste träumerische Züge annimmt.
> Kalbarri National Park – so viel mehr als Nature’s Window
Der kleine Ort Kalbarri ist das Tor zu einem nächsten Highlight. Der Kalbarri National Park wartet gleich mit mehreren Sehenswürdigkeiten auf. Das wohl bekannteste ist das Nature’s Window, ein Fenster im Gestein, von wo aus sich ein atemberaubender Blick über den Nationalpark und den Murchison River bietet.

Nature’s Window … Diese ikonische Attraktion ist eine vom Wind erodierte Öffnung im geschichteten Sandstein, die den Blick auf den Fluss einrahmt.
Außerdem sollte der Pink Lake nicht verpasst werden. Algen, die Beta-Carotin produzieren, haben dem See tatsächlich einen pinken Anstrich verpasst. Im Sonnenuntergang wandelt sich die Farbe zusätzlich in ein dunkleres Lila.
Einen Einblick in die Tierwelt erhalten Backpacker an der Felsformation Natural Bridge und an den roten Küstenklippen des Red Bluff. Hier befinden sich perfekte Hotspots, um Buckelwale in ihrer freien Wildbahn zu beobachten.
> Shark Bay – wildes Weltkulturerbe
Die Shark Bay war das erste UNESCO Weltkulturerbe in Western Australia. Es handelt sich um eine Halbinsel, die ein ganz besonderes Landschaftsbild bietet. Hier wechseln sich türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände und die typische rote Erde Australiens ab. Ein besonderes Naturschauspiel bietet der Hamelin Pool mit seinen Stromatolithen. Dabei handelt es sich um lebende Sedimentgesteine, die hier im knöcheltiefen Wasser wachsen.

Shark Bay ist seit 1991 Weltkulturerbe. Tatsächlich kommen die Raubfische dort gehäuft vor. Denham ist übrigens hier der größte und bekannteste Ort.
Ein zweites Highlight in der Shark Bay ist der Shell Beach. Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht dieser Strand tatsächlich aus Muscheln. Die weißen Herzmuscheln türmen sich am Strand teilweise zehn Meter hoch auf. Außerdem sollte der Eagles Bluff bei einem Besuch der Shark Bay nicht versäumt werden. Es handelt sich um einen Holzweg entlang der Klippen, der eine perfekte Aussicht über die gesamte Bucht liefert.
> Monkey Mia – einmal im Leben wildlebende Delfine aus der Hand füttern
Das wohl bekannteste Schauspiel der Shark Bay sind die Monkey Mia Dolphins. An keinem Ort in Australien kommen Touristen leichter an frei lebende Delfine heran. Diese besuchen die Bucht jeden Morgen, um Nahrung aufzunehmen.

Seit über 40 Jahren besuchen die kontaktfreudigen Delfine regelmäßig den Strand von Monkey Mia.
Die Delfine werden durch Ranger gefüttert, die sich wiederum die Hilfe der Besucher von Monkey Mia nehmen. Sieben Delfine kommen täglich zur Fütterung und weitere in unregelmäßigen Abständen. Damit das Fressverhalten der Tiere nicht gestört wird, erhalten sie etwa ein Drittel ihres täglichen Nahrungsbedarfs von den Rangern, während sie sich den Rest selbst erjagen müssen.
> Outback – endlose Weite, Menschenleere und das Gefühl von Freiheit
Auf der Coral Coast Route haben Backpacker jederzeit die Möglichkeit, die Küste zu verlassen, um das berühmte australische Outback zu erkunden. Die unberührte Wildnis ist sagenumwoben und gefährlich zugleich.
Das sogenannte rote Zentrum des Kontinents ist durch seine Gesteins- und Wüstenlandschaft jede Anstrengung während der Reise wert. Die Hitze kann unerträglich werden, wodurch immer genug Wasser im Fahrzeug sein sollte. Hier in der weiten Wüste kann der Kontinent in seinem Ursprung gefühlt werden. Ortskundige Führer bieten Outback-Safaris an und ganz mutige Backpacker machen sich selbst auf die Reise, den Kompass immer in der Hand.
> Coral Bay – ein spektakuläres Unterwasserparadies
Südlich von Exmouth liegt die Coral Bay. Hier werden Reisende auf ihrem Roadtrip wieder mehr Menschen antreffen, als noch auf den unendlichen Straßen. Die Coral Bay ist ein beliebtes Urlaubsziel für Taucher und Schnorchler. Im türkisfarbenen Wasser können auch Laien die bunten Korallen und leuchtenden Fische aus der Nähe betrachten. Selbst Kinder können hier gefahrlos planschen und schnorcheln.

Die Coral Bay in Australien ist ein beliebtes Urlaubsziel, das ideal zum Schwimmen, Schnorcheln, Sonnenbaden und Relaxen ist.
Neben den Fischen lassen sich größere Tiere, wie der Buckelwal, der Walhai oder die Meeresschildkröte mit etwas Glück entdecken. In der Hochsaison ist der kleine Ort mit seinen nur 200 Einwohnern jedoch meist völlig überlaufen.
> Carnarvon – Blow Holes: Das Naturphänomen ist ein beeindruckender Anblick
Das kleine Städtchen Carnarvon ist Ausgangspunkt für ein paar Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe. Hierzu zählen in erster Linie die Blow Holes. Hierbei handelt es sich um kleine Löcher in Klippen, die das Wasser der Brandung aufnehmen und bis zu zwanzig Meter in die Höhe spritzen lassen. Etwa 30 von diesen Naturschauspielen bietet die Region nördlich von Carnarvon. Das hochgespritzte Wasser landet anschließend in Solen, in denen es wieder verdunstet und Salz übrig lässt.
Neben den Blow Holes ist Carnarvon für seine Bananenplantagen bekannt. Mehr als die Hälfte aller Stauden in ganz Western Australia befinden sich in den weitreichenden Obstfeldern von Carnarvon, wo nebenher auch Mangos angebaut werden.
> Exmouth & Ningaoo Reef – noch schöner als das Great Barrier Rief
Exmouth ist ein kleinerer Ort mit noch recht junger Geschichte an der Spitze der Halbinsel Vlaming Head.

Das Ningaoo Riff hat eine Länge von insgesamt 260 Kilometer und reicht von Exmouth bis nach Coral Bay
Von hier aus lässt sich das bekannte Ningaoo Reef erreichen. Dieses eindrucksvolle Riff hat eine Länge von insgesamt 260 Kilometer und reicht von Exmouth bis nach Coral Bay. Die Unterwasserwelt am Riff gilt unter Tauchern als abwechslungsreich und schöner als das weitaus bekanntere Great Barrier Rief. Über 250 Korallen- und über 500 Fischarten sind im Ningaoo Reef beheimatet.
Zwischen März und Juli ist außerdem die Zeit der Walhaie, die sich vor den Küsten von Exmouth am antarktischen Krill sattfressen.
> Karijni Nationalpark – Heimat atemberaubender Schluchten und Wasserfälle
Nicht direkt an der Westküste gelegen ist der Karijni Nationalpark. Um ihn zu erreichen, muss der Roadtrip um etwa 700 Kilometer verlängert werden. Der Umweg lohnt sich jedoch sehr.
Der Karijni Nationalpark ist die Heimat atemberaubender Naturschauspiele. Schluchten und Wasserfälle prägen den zweitgrößten Nationalpark des Bundesstaates im Westen Australiens. Für Abkühlungen sorgen 100 Meter tiefe natürliche Pools, deren Wasser eisig kalt und kristallklar ist. Dank des Wasserreichtums ist der Nationalpark die Lebensader für zahlreiche Dingos. Auch Begegnungen mit Reptilien sind hier möglich. Besonders schön gelegen ist der Fortescue Fall, ein Wasserfall mit einhundert Metern Höhe, unter dem sich sogar ein Bad nehmen lässt.
> Eighty Mile Beach – dieser Strand macht seinem Namen alle Ehre
Im Norden von Western Australia führt der Roadtrip am Eighty Mile Beach vorbei. Dieser stellt den einzigen Höhepunkt in diesem Teilbereich da.

Der Eighty Mile Beach Caravan Park liegt direkt am Strand zwischen Port Hedland und Broome und ist ein idealer Zwischenstopp auf dieser langen Straße.
Dafür macht der Strand seinem Namen alle Ehre. Schier endlos erstreckt sich der weiße Sand am Indischen Ozean. Mit achtzig Meilen wurde jedoch maßlos untertrieben. In Wirklichkeit bringt es der Strand auf 220 Kilometer Länge. Es handelt sich hierbei um einen Ausläufer der Großen Sandwüste, die sich am Eighty Mile Beach bis in den Indischen Ozean erstreckt. Die Region bietet trotz ihrer Wüstenlage eine große Vogelpopulation mit unzähligen Wattvögeln.
> Broome – das einzige Nachtleben zwischen Perth und Darwin
Broome ist häufig der Endpunkt für die große Route entlang der Coral Coast. 14.000 Einwohner leben in der Stadt, die dem Backpacker Zivilisation bietet. Chinatown und eine eigene Brauerei laden die Touristen nach ihren langen Reisen zum Verweilen ein. Hier in Broome ist außerdem das einzige Nachtleben zwischen Perth und Darwin zu finden.
Doch auch Naturliebhaber treffen hier noch auf letzte Highlights. Am Gentheaume Point beispielsweise, befinden sich 130 Millionen Jahre alte Dinosaurierspuren. Und am Cable Beach, einem er schönsten Strände der Welt, lässt sich neben FKK-Baden und Kamelreiten das ein oder andere Krokodil im Wasser entdecken.
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